Eine Reaktion auf den Wandel des Transportmarktes kann nur mit dem Überdenken der eigenen Strukturen erfolgen

Akuter Handlungsbedarf in vielen Transportnetzwerken
Viele Transportnetzwerke sind nicht auf die Veränderungen im Transportmarkt vorbereitet

 

Aus Sicht der Industrieunternehmen ist der Transportmarkt teuer geworden, agiert schleppend und wird immer unzuverlässiger. Dies gefährdet die Stabilität der Produktion. Kostendruck und Personalmangel führt dazu, dass Spediteure ihre limitierten Ressourcen in Geschäftsbereiche mit hohen Margen, geringen Standzeiten und niedrigem Leerfahrt-Risiko verlagern. Steigende Verrentungsquoten von LKW-Fahrern, steigende Kosten für CO2 Emissionen und Treibstoffe verschärfen die Situation für die Industrie.
Die Neuausrichtung des Transportnetzwerkes und der Logistikstrukturen wird zwingend notwendig!

 

Die Auswirkungen

Die Auswirkungen auf Industrieunternehmen sind schon heute deutlich spürbar und Experten sind sich einig, dass diese Entwicklung die nächsten 5 bis 10 Jahre anhalten wird.
Bisherige Skaleneffekte greifen nicht mehr, große Ausschreibungsvolumen finden kaum noch Anbieter und bereits heute sehen wir eine Teuerungsrate zwischen 10 bis 15% im Markt.

 

Preissteigerungen für Transporte

Aktuell bis zu 15 % Preiserhöhungen mit zunehmender Tendenz in der Zukunft.

Abkehr von Fokussierung auf Skaleneffekte

Eine reine Ausrichtung an hohen Volumina ist heute nicht mehr zielführend.

Zunehmende Stornierungsquote

Erhöhte Anzahl an Stornierungen von Transportaufträgen durch Spediteure.

Ausschreibungen finden kaum Resonanz

Es gibt immer weniger Anbieter bei großen Ausschreibungsvolumina.

Aktuelle Netzwerke passen nicht mehr zur Marktlage

Netzwerke wurden in der Vergangenheit primär darauf ausgerichtet, Unplanbarkeit in der Produktion durch hohe Service-Level und hohe Transportfrequenzen abzubilden. Viele bestehende Netzwerke setzen daher auf Hub-Strukturen zur Verkleinerung des Hochfrequenz-Nachteils. Probleme im Transportfluss werden oft dezentral gemanagt, obwohl die erforderliche Bündelung übergreifende Strukturen erfordert. Die heutige Marktlage macht diese Netzwerkkonzepte nun deutlich kostenintensiver und führt dazu, dass

LTL- & Hub-Netzwerke am stärksten von Kostensteigerungen betroffen sind.

kurze Reaktionszeiten von Spediteuren nicht mehr abgebildet werden können.

diese Netzwerke aufgrund der hohen Preise schlussendlich nicht mehr marktfähig sind.

Transportstrukturen sind neu auszurichten – Benchmarks zeigen das Potenzial

Die Bündelung von Volumina, bereits vor dem Transport, sowie definierte Lager- und Konsolidierungsstrukturen, stehen mehr und mehr im Vordergrund. Gerade deshalb ist es wichtig, die Bündelung nicht nur durch die Logistik, sondern auch durch die dispositiven Bereiche sowie durch den Schulterschluss von Werken zu gestalten.
Neuartige Strukturen, abseits von typischen Hub-Standorten, reduzieren Senken und machen die Einbindung von Lagerstrategien möglich.

Big Data zur Netzwerkgestaltung notwendig

Wo früher noch reine Logistikdaten zur Optimierung von idealen Netzwerkpunkten ausreichend waren, ist heute die Verarbeitung großer und gesamthafter Datenpools notwendig. Neben Logistikdaten sind dabei auch dispositive Daten erforderlich. Die Herausforderung besteht in der Verknüpfung dieser Daten, um auf Basis von Gesamtkosten rechnen zu können. Die Datenqualität ist in den einzelnen Pools und Datenfeldern erfahrungsgemäß sehr unterschiedlich. Moderne Kalkulationsmodelle müssen alternative Daten verarbeiten und z.B. durch künstliche Intelligenz Datensätze ergänzen. Die auf diese Weise errechneten Modelle unterscheiden sich zum Teil signifikant von Netzwerken, wie man sie heute im Markt kennt.

Welche Optimierungen nutzen Best-in-Class Unternehmen?

Vereinfachung von Hub-Netzwerken

durch Quellen- & Senkenreduktion sowie die Verringerung der Komplexität im Transportnetzwerk.

Konsequente Ausrichtung an Total Cost

Gesamtkostenbetrachtung über die einzelnen Funktionen und Bereiche hinweg.

Einsatz eigener Logistikstrukturen

wie zum Beispiel X-Docks oder Zentrallager.

Berücksichtigung CO2-Fußabdruck

durch Quantifizierung von CO2-Kosten (Kompensation etc.).

Nutzung von Bündelungspotenzialen

durch übergreifende dispositive Steuerung sowie die Kooperation von Werken & Business Units.

Verbesserung der eigenen Attraktivität

gegenüber den Spediteuren am Transportmarkt.

FAZIT

Die Veränderungen der Lieferketten und des Transportmarkts machen ein Überdenken der Transportnetzwerke und der Dispositionsstrategien erforderlich. Ein Big Data Ansatz unter Vollkosten liefert valide und wertvolle Ergebnisse zur Neugestaltung des eigenen Transportnetzes. Angepasste Transportnetze unterscheiden sich oft erheblich von den heute am Markt eingesetzten Strukturen.

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Dr. Carsten Jacobi

Dr. Carsten Jacobi

Geschäftsführer, Emporias Management Consulting
carsten.jacobi@emporias.de

Christopher Schreiner

Christopher Schreiner

Partner, Emporias Management Consulting
christopher.schreiner@emporias.de