Analyse der Bestandsstrukturen:
Zu Beginn wurden die Bestandsstrukturen auf Verbrauch, Reichweite, Umschlagshäufigkeiten und dispositive Stammdaten mittels einer SAP-Datenabfrage überprüft. Ein Abgleich der Bestände mit den eingestellten Dispoverfahren und -parametern gab dabei Aufschluss über die Materialsteuerung und Sicherheitslogik der Disposition. Zudem wurden die Zeithaushalte in der Supply Chain, d.h. Planlieferzeiten der Lieferanten und Eigenfertigung, mit den internen Planungshorizonten (Grob- und Variantenplanung sowie Frozen Period) abgeglichen.
Analyseergebnisse mit dem Know-how aus dem Tagesgeschäft verknüpfen:
Die Ergebnisse aus der vorbereitenden Datenanalyse wurden anschließend in Workshops mit den Erfahrungen aus dem Tagesgeschäft der Dispositionsmitarbeiter abgeglichen und verifiziert, um ein vollumfängliches Bild der Ist-Situation zu erhalten. Diese 360-Grad-Betrachtung ermöglichte es, geeignete Ansatzpunkte und praktische Anforderungen an das zukünftige Materialklassenkonzept zu identifizieren.
Ausgestaltung des Materialklassenkonzepts im Kernteam:
Die Daten wurden daraufhin mit den Erfahrungen der Dispositionsmitarbeiter abgeglichen und verifiziert. Dadurch konnten gemeinsam mit dem Dispositionsteam differenzierte Dispositionsverfahren in Abhängigkeit der ABC- / XYZ-Klassifizierung des Materialspektrums sowie den internen Planungshorizonten definiert werden. Anschließend wurden die Wiederbeschaffungszeiten und Liefertreue der Lieferanten herangezogen, um die maßgeblichen SAP-Sicherheitsparameter zur Gewährleistung der Materialverfügbarkeit festzulegen.
Proof-of-Concept und Regelkommunikation an Gesamtabteilung:
Zur Überprüfung der erarbeiteten Inhalte und zur späteren Sicherstellung der Funktionsfähigkeit im Tagesgeschäft wurde das Materialklassenkonzept im Kernteam in SAP umgestellt und hinsichtlich der dispositiven Auswirkungen getestet. Im Projektverlauf wurde die gesamte Abteilung Disposition in regelmäßigen Abständen über den Arbeitsstand und Ergebnisse der Pilotierung informiert, um die Akzeptanz in der Abteilung zu gewährleisten.
Systemische Verankerung und Schulung:
Nach Verabschiedung des Materialklassenkonzepts in der Gesamtabteilung, erfolgten Anpassungen der entsprechenden IT-systemischen Dispoverfahren und dispositiven Stammdaten über Massenänderungen im SAP-System. Dadurch konnten eine schnelle Umsetzung gewährleistet und manuelle Aufwände im Bereich der Disposition minimiert werden.
Hierauf folgten ausführliche Schulungssessions mit den Disponenten in Kleingruppen zu den zukünftigen Arbeitsweisen in der Materialdisposition. Mit Hilfe der IT-systemischen Verankerung in SAP sowie in den SAP-integrierten Modulen ‚Operations‘ und ‚Controlling‘ unseres Partners GIB, wurde das neue Materialklassenkonzept zur dispositiven Steuerung letztendlich live geschaltet und eine automatisierte Pflege und Anpassung für zukünftige Änderungen sichergestellt.