Unternehmen stehen aktuell vor der Herausforderung, die Rückgänge in Umsatz und Ertrag durch Corona abfedern zu müssen. Zugleich soll die zukünftige Erholung und Entwicklung sichergestellt werden.
Instabilität in den Finanzierungsverträgen des Unternehmens und Absicherungsverhalten von Steuerberatern oder Wirtschaftsprüfern führen dazu, dass Bilanzen und Testate für 2020 nicht finalisiert werden können. Jedes nicht erteilte Testat wirkt sich dabei stark negativ auf das Rating des Unternehmens aus. Mithilfe dieser fünf Stellhebel in der Supply Chain wirken Sie den genannten Mechanismen entgegen und leisten einen wesentlichen Beitrag zur Sicherung Ihrer Liquidität.
- Supply-Chain-Parameter für eine nachhaltige Bestandssenkung harmonisieren: Viele Dispositionsparameter werden in der Regel nur einmalig aufgesetzt, selten überprüft und über zwei bis drei Standard-Dispositionsverfahren operativ eingesetzt. Eine Materialsteuerung, die auf Verbrauchsmuster angepasst ist, existiert meist nicht. Das Resultat: Hohe Sicherheitsbestände und unabgestimmte Bestellmengen führen zu hohen Beständen mit langen Reichweiten und entsprechender Kapitalbindung. Szenarioanalysen mit differenzierten Parametern zeigen schnell die Hebel für eine Bestandssenkung – und damit auch für die Freisetzung von Liquidität.
- Lieferanten mithilfe von Konsignationsvereinbarungen integrieren: Konsignationsvereinbarungen mit Lieferanten machen nur dann Sinn, wenn sie ohne negative finanzielle Auswirkung geschlossen werden. Dafür müssen die logistischen Parameter auf die spezifischen Produktions- und Lieferbedürfnisse des Lieferanten abgestimmt werden. Erkennt der Lieferant in der Ausgestaltung der Prozesse Vorteile für sein Unternehmen, ist er auch für eine Konsignationsvereinbarung ohne Preiskorrekturen oder Zahlungszielverkürzungen bereit. Unternehmen, die nach IFRS bilanzieren, sollten die mit der Novellierung von IFRS 15 erforderliche spezifische Vertragsgestaltung beachten. Näheres hierzu in unserem Whitepaper Lieferantenmanagement.
- ‚Cash to Cash Cycle Time‘ reduzieren: Das klassische Factoring bietet die einfache Möglichkeit, die Forderungen gegenüber dem Kunden in Liquidität umzusetzen. Zusammen mit Konsignationsvereinbarungen auf der Lieferantenseite wird die ‚Cash to Cash Cycle Time‘ im Wesentlichen auf Basis von Durchlaufzeiten in der Produktion bestimmt. Die kundenorientierte Auftragsabwicklung steht hier im Fokus: Produktionslinien sind so aufzustellen, dass sie Kundenaufträge flexibel und zeitgenau bedienen können. Jede Produktion, die nicht einem Kundenauftrag zugeordnet werden kann, insbesondere bei hohen Losgrößen, führt zu einer Bildung von totem Kapital.
- Adäquate Losgrößen bestimmen: Die Produktion, insbesondere in Vorfertigungsbereichen, argumentiert oft damit, durch hohe Losgrößen Rüstkosten einsparen zu können. Das ist einerseits richtig, andererseits fehlt in dieser Rechnung aber die Bewertung der notwendigen Lagerbestände. Eine pauschale Erhöhung von Losgrößen ist daher selten zielführend. Mit intelligenten Ansätzen, die rüstoptimale Reihenfolgen bilden, können Rüstkosten über die Taktung von Produktionsaufträgen bestandsneutral gesenkt werden. Im Verlauf solcher Projekte stellt sich oft die Frage, welche zusätzlichen Kosten durch häufigeres Rüsten tatsächlich entstehen. Oder ob in Wahrheit die Zeit der Maschinenbediener nur anders eingesetzt wird. Vor dem Hintergrund der genannten Einflussgrößen muss man diese Zusammenhänge daher genau betrachten: Häufigeres Rüsten führt zu kleineren Losgrößen mit geringerer Kapitalbindung. Die tatsächlichen Kosten werden nur dann erhöht, wenn zusätzliche Personalstunden entstehen. Eine detailliertere Darstellung der Zusammenhänge finden Sie in unserem Whitepaper „Supply Chains erfolgreich managen“.
- Miet-Finanzierung von Assets nutzen: Ein weiterer großer Stellhebel für die Sicherung von Liquidität ist die Miet-Finanzierung von Assets. Es ist damit in kurzer Zeit möglich, gebundenes Kapital freizusetzen und einen wesentlichen Beitrag zur Sicherung der Liquidität zu erreichen. Unkomplizierte und einfache Hilfestellungen zeigt die Plattform mietfinanz.de.
Supply Chain zur Verbesserung der Liquidität nutzen
Liquiditätssicherung hat in Krisenzeiten oberste Priorität. Die Supply Chain bietet eine Vielzahl von Stellhebeln für eine Verbesserung der Liquiditätssituation. Mit einer Anpassung der Dispositionsparameter, adäquaten Losgrößen und einer kundenorientierten Auftragsabwicklung kann gebundenes Kapital in der Supply Chain auf das erforderliche Maß gesenkt werden. Konsignationsvereinbarungen, Mietfinanzierungen von Assets und Factoring bieten zudem weitere Stellhebel zur Liquiditätssicherung.
Wir stehen Ihnen gerne als Diskussionspartner zum Thema Liquiditätssicherung zur Verfügung. Zögern Sie nicht, uns bei weiterführenden Fragen zu kontaktieren.